Kontextnavigation überspringen

Ratgeber "Pflegematratzen"

Das Angebot bei Matratzen für pflegebedürftige Menschen ist vielfältig. Je nach Art der Bedürfnisse und der behinderungsbedingten Anforderungen sollte eine passende Matratze angeschafft werden. Die richtige Auswahl trägt zum guten Schlafkomfort bei und kann die Rehabilitation erleichtern oder einer Verschlechterung der Erkrankung entgegenwirken. Federkern, Latex, Kalt- oder Viscoschaum - im Handel werden unendlich viele Matratzen angeboten, dabei sind auch Höhe, Größe und Härtegrad frei wählbar. Welche Matratze am geeignetsten ist, muss jeder selbst entscheiden.

Hilfsmittelbeispiele

  • Bei dieser Pflegematratze sorgt die feine Wellenstruktur für ein äußerst angenehmes Liegegefühl und bietet ein gutes Bettklima.

    © Thomashilfen
  • Matratze für Pflegebetten mit Hygiene- und Nässeschutzbezug

    Matratze für Pflegebetten mit Hygiene- und Nässeschutzbezug

    © m2 Mühle Pflegebetten
  • Druckentlastende Matratze

    Druckentlastende Matratze

    © Thomashilfen
  • Niedrigflurbett auf Rollen  mit Pflegebettmatratze

    Niedrigflurbett mit Pflegebettmatratze

    © m2 Mühle Pflegebetten

Zur Illustration der im Ratgeber "Hilfsmittel für die häusliche Pflege" beschriebenen Gegenstände verwendet Barrierefrei Leben e.V. neben eigenen Fotos Bildmaterialien von Dritten (z.B. Vereinen, Verbänden, Herstellern und Händlern). Die Darstellung und Nennung von Produkten und Herstellern dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Empfehlung dar. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Barrierefrei Leben e.V. verkauft keine Produkte!

Für Personen, die aufgrund ihrer behinderungsbedingten Anforderungen eine Spezialmatratze benötigen, z.B. Meschen mit Dekubitusrisiko, an Parkinson Erkrankte, Schmerzpatienten, Inkontinente.

  • Anti-Dekubitus-Matratzen: Für dekubitusgefährdete Personen oder bei vorhandenem Dekubitus (Druckgeschwür), siehe „Vermeiden von Druckgeschwüren“.
  • Inkontinenzmatratzen: Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem bei bettlägerigen Patienten. Inkontinenzmatratzen haben eine spezielle Schutzhülle, durch die weder Kot noch Urin einsickern können. Von unten ist jedoch eine gute Belüftung gewährleistet, so dass sich kein ungesundes Klima in der Matratze bildet. Da durch die Matratze aber auch kein Schweiß aufgenommen werden kann, empfiehlt sich unbedingt die Verwendung einer feuchtigkeitsdurchlässigen, aber austauschbaren Auflage.
  • Orthopädische Matratzen: Viele Menschen, die ein Pflegebett nutzen, klagen über Rückenprobleme. Wenn nicht noch weitere Diagnosen bestehen (z. B. Inkontinenz oder Dekubitusrisiko), sollte eine orthopädische Matratze immer die erste Wahl gegenüber der Standardmatratze für Pflegebetten sein. Rückenprobleme werden durch den Einsatz der Matratze vorgebeugt oder gelindert, weil sie die natürliche Form der Wirbelsäule unterstützt und Lagerungskuhlen verhindert. Die Wirbelsäule, Bandscheiben und Gelenke werden entlastet und der Druck wird gleichmäßig verteilt. Es kommt außerdem zur Linderung von Muskelverspannungen sowie Knochen und Gelenkschmerzen und zur Verhinderung von Durchblutungsstörungen („eingeschlafene“ Füße und Hände).
  • Matratzen für sehr leichte oder schwere Menschen: Eine Matratze sollte sich optimal an die Form des Körpers anpassen. Dementsprechend muss auch das Körpergewicht des Nutzers bei der Matratzenwahl berücksichtigt werden. So brauchen leichtgewichtigere Personen eine weichere Matratze, in die sie etwas einsinken können. Schwergewichtige Menschen benötigen hingegen eine erhöhte Stabilität bei gleichzeitiger guter Druckentlastung. Matratzen für bis zu 350 kg Nutzergewicht werden in diesem Bereich angeboten.
  • Schmerztherapiematratze: Viele chronische erkrankte Menschen (z.B. mit Osteoporose, Rheuma, Arthrose) klagen über starke Druckschmerzen während des Schlafens. Diese Schmerzen werden durch das unkontrollierte Bewegen im Schlaf verursacht. Das kann zu langen Wachphasen und Schlafstörungen führen. Schmerztherapiematratzen können hier eine Linderung schaffen. Es gibt zwei unterschiedlich arbeitende Systeme:

    - Therapiematratze mit Micro-Stimulation:
    Das System besteht aus einer extra weichen Matratze, unter der sich ein patentierter Flügelfeder-Mechanismus befindet. Die Flügelfedern balancieren den Druck aus, nehmen kleinste Bewegungen auf und geben diese an den Nutzer zurück (Micro-Stimulation).

    - Super-Weichlagerung mit Seitenrandverstärkung:
    Der Nutzer sinkt in der weichen Matratze ein und eine Seitenrandverstärkung sorgt für eine stabilisierte Sitzposition an der Bettkante.

  • Bei der Anlieferung eines Pflegebettes wird meist eine Matratze mitgeliefert. Aufgrund ihrer Qualität ist sie jedoch nicht für Schmerzpatienten oder für pflegebedürftige Personen mit einem Dekubitusrisiko (Risiko, sich wund zu liegen) geeignet.
  • Bei der Nutzung eines verstellbaren Lattenrostes ist darauf zu achten, dass sich die Matratze der Verstellung anpassen kann.
  • Da das Liegeempfinden und die Schlafgewohnheiten sehr individuell sind, ist es empfehlenswert, die Matratze nach Möglichkeit zu testen.

Wenn Sie gesetzlich versichert sind: Einige Antidekubitus Matratzen sind im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgeführt. Liegt ein Rezept von einem Arzt vor, kann das Hilfsmittel von der Krankenkasse finanziert werden.

Wenn Sie privat versichert sind: Bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung (Privatrezept) können die Kosten für das Hilfsmittel von der Privaten Krankenkasse (PKV) erstattet werden, wenn dies im Versicherungsvertrag vereinbart wurde. Bitte fragen Sie vorher gegebenenfalls bei Ihrer Privaten Krankenkasse nach. Die Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel erfolgt wie bei der gesetzlichen Pflegekasse.

Einige Produkte müssen selbst bezahlt werden.