Kontextnavigation überspringen

Ratgeber "Wandmontierte Lifter"

Wandmontierte Lifter sind elektrisch betriebene Hebehilfen, die mittels einer Halterung an der Wand befestigt sind. Sie werden eingesetzt, wenn nicht genügend Platz für einen fahrbaren Lifter (siehe fahrbare Lifter) vorhanden ist oder das Objekt nicht unterfahrbar ist (z.B. Badewanne, Bett mit Bettkasten).

Wandmontierte Lifter verfügen über einen um 180 Grad schwenkbaren Hubarm, an dem sich ein Bügel zur Aufnahme von verschiedenen Hebesystemen (Gurt, Sitz, Hebe-Bügel, Liege) befindet. Je nach Art des Systems kann die pflegebedürftige Person aus einer sitzenden oder liegenden Position hochgehoben und umgesetzt werden.

Der Lifter ist mit wenigen Handgriffen aus der Halterung zu entnehmen und kann dadurch auch in anderen Räumen genutzt werden, in denen ebenfalls eine Wandhalterung angebracht ist.

Hilfsmittelbeispiele

  • Wandlift Curator

    Ein Wandlifter kann überall dort eingesetzt werden, wo er gebraucht wird.

    © aacurat
  • Eine Frau wird von einer Hilfsperson mit dem hinter dem Bett montierten Wandlifter und Hebegurten vom Bett auf einen Rollstuhl gesetzt

    Wandlifter mit Hebegurten und Unterarmstützendem Hebebügel

    © Handi-Move
  • Eine Frau setzt mit einem Wandlifter mit Hebebügel vom Rollstuhl auf das WC um.

    Wandlifter mit Hebebügel

    © Handi-Move
  • Ein Mann wird links mit Lifter und Hebetuch in eine Badewanne gesetzt; auf dem Bild daneben sitzt er auf dem Bett, eine Hilfsperson steht davor und  hat ihn mit Lifter vom Rollstuhl umgesetzt.

    Wandlifter mit Hebetuch

    © Handi-Move
  • Wandlift für pflegebedürftige Personen

    Wandlift für pflegebedürftige Personen

    © aacurat

Zur Illustration der im Ratgeber "Hilfsmittel für die häusliche Pflege" beschriebenen Gegenstände verwendet Barrierefrei Leben e.V. neben eigenen Fotos Bildmaterialien von Dritten (z.B. Vereinen, Verbänden, Herstellern und Händlern). Die Darstellung und Nennung von Produkten und Herstellern dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Empfehlung dar. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Barrierefrei Leben e.V. verkauft keine Produkte!

Für Menschen, die sehr starke Bewegungseinschränkungen in der Arm- und Beinmuskulatur haben oder sich gar nicht mehr bewegen können, z.B. aufgrund von schweren Lähmungserscheinungen, Kraftlosigkeit oder Schmerzpatienten.

Befestigung: Je nach Modell an einer Wandhalterung, an einer Boden-Decken-Säule oder einer Freiständer-Konstruktion (wird am Boden befestigt).

Hebesysteme (Aufnahmesysteme):

  • Gurte: Zwei- oder dreiteilige Systeme, gepolstert und ungepolstert, ein Gurt wird um den Rücken gelegt und der andere/die anderen um die Oberschenkel. Der Einsatz von Gurten erfordert eine gute Rumpfstabilität.
  • Tücher: Einteilige Systeme, werden in unterschiedlichen Größen angeboten, je nach Körpergröße und Gewicht in den Größen XXS – XXL erhältlich. Der Rückenbereich der Tücher ist unterschiedlich lang und es gibt auch Systeme, die den Rücken- und Kopfbereich abstützen.
  • Spezialtücher: Manche Hersteller bieten Spezialtücher bei Beinamputation oder Skoliose an.
  • Material der Tücher:

    - Polyester: meist gleitfähig und gut anzulegen

    - Polyesternetz: Atmungsaktiv, meist ohne / mit wenig Nähten, einzusetzen, wenn das Tuch im Stuhl verbleiben soll (z.B. Sitzschale).

    - Kunststoffbeschichtetes Netz: zum Baden oder Duschen, da wasserdurchlässig, abwischbar und schnell trocknend
  • Hebebügel: Der Metallbügel arbeitet nach dem Scherenprinzip und „umfasst“ den Nutzer beim Anheben. An dem Hebebügel sind rechts und links Oberkörperhalter in der Form von Seitenpolstern befestigt, die seitlich am Brustkorb positioniert werden. An dem Hebebügel hängen außerdem zwei Beinbügel aus Metall, in die die Oberschenkel gelegt werden. Beim Hochfahren des Hebebügels wird der Oberkörper durch die Seitenpolster umfasst, sobald die Beinstützen durch das Körpergewicht belastet werden. Zur Nutzung des Systems ist eine gute Muskelspannung des Oberkörpers notwendig. Das Anlegen des Bügels ist ggf. auch selbständig möglich.
  • Sitze: Metallkonstruktionen mit einem Kunststoffsitz für die Nutzung von Hub-Badewannen, unterfahrbaren Badewannen oder im Schwimmbad.
  • Liegen: Metallkonstruktionen mit einer gepolsterten Liege für die Nutzung von Hub-Badewannen oder im Schwimmbad sowie für einen liegenden Transport.
  • Zubehör: Viele Hersteller bieten eine Waage an, sie wird zwischen Hubarm und Hebesystem gehängt und verringert dadurch die Hubhöhe.

  • Für einen sicheren Transfer ist es wichtig, ein passendes Tuch / Hebesystem zu finden. Der Lifter und das Hebesystem sollten möglichst vom gleichen Hersteller sein, da sich die Systeme und Aufhängungen teilweise voneinander unterscheiden und deshalb nicht miteinander zu verbinden sind. Zusätzlich besteht die Gefahr Haftungsansprüche zu verlieren.
  • Bei der Auswahl des geeigneten Aufnahmesystems sollte folgendes berücksichtigt werden: Je kleiner die Fläche des Aufnahmesystems, desto größer ist der Druck am Körper. Dies ist besonders bei Schmerzpatienten zu berücksichtigen.

© Handi-Move

Ergänzend zu den Ratgeberinformationen finden Sie hier Links zu Videos bei YouTube. Die Links dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine Empfehlung dar. Gerne können Sie uns einen Vorschlag zur Einbindung eines weiteren Videos machen. Bitte senden Sie den entsprechenden Link an info@online-wohn-beratung.de. Besten Dank!

Wenn Sie gesetzlich versichert sind: Einige wandmontierte Lifter und Zubehör (Produktgruppe Mobilitätshilfen / Häuslicher Bereich bzw. Patientenaufnahmesysteme) sind im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgeführt. Liegt ein Rezept von einem Arzt vor, kann das Hilfsmittel von der Krankenkasse finanziert werden.

Wenn Sie privat versichert sind: Bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung (Privatrezept) können die Kosten für das Hilfsmittel von der Privaten Krankenkasse (PKV) erstattet werden, wenn dies im Versicherungsvertrag vereinbart wurde. Bitte fragen Sie vorher gegebenenfalls bei Ihrer Privaten Krankenkasse nach. Die Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel erfolgt wie bei der gesetzlichen Pflegekasse.