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Ratgeber "Rollstuhlsitzkissen zum Positionieren"

Die Sitzkissen haben eine anatomisch geformte „Sitzwanne“ aus festem Schaumstoffmaterial. Der muldenförmige Gesäßbereich ist mit weichem Material wie Schaumstoff, Gel- oder Luftfüllung gepolstert. Diese Polsterung kann sich dem Gesäß gut anpassen und den Druck auf die Sitzbeinhöcker und das Steißbein verringern. Außerdem wird durch die Sitzmulde das Gesäß platziert und ein Verrutschen verhindert, was zur Verminderung von Scherkräften führt. Zusätzlich kann das Becken aufgerichtet und stabilisiert werden. Eine feste Oberschenkelführung sorgt für eine gute Platzierung der Beine, was ebenfalls zu einer deutlich verbesserten Sitzstabilität führt. Die anatomische Ausformung verbessert somit die gesamte Körperhaltung, weil sie mehr Balance- und Beckenstabilität gibt, außerdem verringert die Polsterung das Dekubitus-Risiko (Druckgeschwür-Risiko).

Hilfsmittelbeispiele

  • Rollstuhlkissen mit anatomischer Ausformung

    © Meyra
  • Die Form des Rollstuhlkissen verhindert ein Nach-Vorne-Rutschen des Nutzers.

    Die Form des Rollstuhlkissen verhindert ein Nach-Vorne-Rutschen des Nutzers.

    © Sunrise Medical
  • Sitzkissen zum Positionieren

    Sitzkissen zum Positionieren

    © Sunrise Medical
  • Sitzkissen zum Positionieren

    Sitzkissen zum Positionieren

    © Sunrise Medical

Zur Illustration der im Ratgeber "Hilfsmittel für die häusliche Pflege" beschriebenen Gegenstände verwendet Barrierefrei Leben e.V. neben eigenen Fotos Bildmaterialien von Dritten (z.B. Vereinen, Verbänden, Herstellern und Händlern). Die Darstellung und Nennung von Produkten und Herstellern dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Empfehlung dar. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Barrierefrei Leben e.V. verkauft keine Produkte!

Für Rollstuhlnutzer, die Schwierigkeiten haben aufrecht zu sitzen, z.B. Personen mit Lähmungen oder Kraftlosigkeit, zur Dekubitusprophylaxe (Vermeidung von Druckgeschwüren).

  • Größen: Unterschiedliche Breiten, Längen und Höhen, an die Körpermaße des Nutzers anpassbar.
  • Sitzfläche: Unterschiedlich stark anatomisch geformt, die Sitzfläche kann glatt oder auch strukturiert/unterteilt sein, teilweise ist die ganze Sitzfläche auch mit einer Fluidauflage versehen.
  • Materialien: Verschiedene Schaumstoffe: Kaltschaum, Weichschaum, viskoelastischer Schaumstoff, teilweise ist die Gesäßmulde mit Gel-, Fluid- oder Luftsystemen extra gepolstert.
  • Bezüge: abnehmbar und waschbar, teilweise auch mit Inkontinenzbezug lieferbar
  • Befestigung am Rollstuhl: Auf der Unterseite mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung oder Klett ausgestattet.

  • Beim Transfer ist darauf zu achten, dass der Nutzer mit seinem Gesäß genau in der Sitzmulde sitzt.
  • Nur den mitgelieferten, flexiblen Sitzbezug verwenden. Keine weiteren Sitzauflagen (Felle, Zellstoffauflagen …) auf das Sitzkissen legen. Die Wirkung des Kissens wird dadurch vermindert. Außerdem kann es beim Verrutschen der Auflagen zur Faltenbildung und somit zu einer erhöhten Dekubitusgefahr kommen.
  • Vor dem Transfer in den Rollstuhl sollte immer die richtige Lage des Rollstuhlkissens überprüft werden (wo ist vorne, wo hinten). Außerdem ist auf Gegenstände unter dem Kissen oder im Kissenbezug zu achten, da diese schädlichen Druck ausüben können.
  • Bitte auf Materialermüdung achten. Je nach Benutzungsdauer, Intensität und Qualität sollte ein Kissen auch ausgewechselt werden.

Wenn Sie gesetzlich versichert sind: Nur die Positionierungssitzkissen, die auch zur Dekubitusprophylaxe dienen, werden von der Krankenkasse übernommen (Produktgruppe Hilfsmittel gegen Dekubitus) und sind im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgeführt. Liegt ein Rezept von einem Arzt vor, kann das Hilfsmittel von der Krankenkasse finanziert werden.

Wenn Sie privat versichert sind: Bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung (Privatrezept) können die Kosten für das Hilfsmittel von der Privaten Krankenkasse (PKV) erstattet werden, wenn dies im Versicherungsvertrag vereinbart wurde. Bitte fragen Sie vorher gegebenenfalls bei Ihrer Privaten Krankenkasse nach. Die Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel erfolgt wie bei der gesetzlichen Pflegekasse.