70 cm zu beachten und eine Höhe, die der Rollstuhlsitzfläche entspricht. Ausreichende Bewegungsflächen vor und neben dem WC sollen seitliches Anfahren mit dem Rollstuhl und das Umsetzen auf das WC erleichtern. Stützklappgriffe beidseitig montieren. " />
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Ratgeber "WC rollstuhlgerecht nutzbar gestalten"

Wand-WC-Element für barrierefreie WCs

Beispiel: Rollstuhlgerechte WC-Ausstattung mit Wand-WC-Element, WC-Keramik mit 70 cm Ausladung, behindertengerechter WC-Spülung, Rückenlehne und Stützklappgriffen mit integrierten Papierrollenhaltern.

© Geberit

Damit ein WC mit einem Rollstuhl gut angefahren und das Umsetzen möglichst einfach fällt, sollte barrierefrei geplant werden. D.h. bei der Wahl des Standorts für das WC sollten die Planungsanforderungen der DIN 18040-Teil 2 berücksichtigt werden. Eingebaut werden sollte ein spezielles WC-Becken mit ausreichenden Bewegungsflächen vor und neben dem WC. Die Planung sollte sich an folgenden Punkten orientieren:

  • Eingebaut werden sollte ein WC mit einer Tiefe von 70 cm. Diese "tiefe Ausladung" entspricht der Fläche - von der Vorderkante WC bis zur Wand - die ein Rollstuhlnutzer benötigt, um das WC so anfahren zu können, dass die Sitzflächen des Rollstuhls und des WC parallel nebeneinander liegen.
  • Auf der einen Seite des WC-Beckens sollte in der Breite eine Bewegungsfläche 90 cm und auf der anderen Seite eine Bewegungsfläche von 30 cm gegeben sein.
  • Die DIN 18040-2 empfiehlt eine Sitzhöhe von 46 cm bis 48 cm. Da dieser Wert sich an der durchschnittlichen Rollstuhlsitzhöhe orientiert, kann im Einzelfall eine andere Sitzhöhe besser sein. Bei Verwendung eines Toilettenrollstuhls oder für Kleinwüchsige sollte die WC-Höhe eher der Höhe der Rollstuhlsitzfläche entsprechen.
  • Vor dem WC-Becken sollte für die Anfahrt und das Drehen mit dem Rollstuhl eine Bewegungsfläche in Größe von 150 cm breit und 150 cm tief geschaffen werden.
  • Das WC sollte mit Haltegriffen ausgestattet werden. Die DIN 18040-Teil 2 empfiehlt auf jeder Seite des WC-Beckens einen hochklappbaren Stützklappgriff. Als Abstand zwischen den Griffen wird ein Maß von 65 cm bis 70 cm aufgeführt. Die Oberkante der Stützgriffe soll 28 cm über der Sitzhöhe liegen. Die Griffe sollen 15 cm über der Vorderkante des WC-Beckens hinausragen. Für den Einbau gibt es Vorwandinstallationssysteme, die eine Höhenverstellung in montiertem Zustand sowie die nachträgliche Anbringung von Stützklappgriffen ermöglichen.
  • Das Toilettenpapier sollte im "unmittelbaren Greifbereich" angebracht sein, z.B. integriert in den Stützgriff.
  • Wandhängende WCs erleichtern das Reinigen im Bad. 
  • Für den Einbau gibt es Vorwandinstallationssysteme. 
  • Elektrische Höhen- und Seitenverstellungen können das Umsetzen erleichtern.

Je nach Behinderungen können weitere Ausstattungen sinnvoll sein:

  • Für Personen mit eingeschränkten Greifbereich kann ein Taster in 85 cm Höhe im vorderen Bereich des Klappgriffes vor, durch den die Spülung elektropneumatisch ausgelöst werden kann, sinnvoll sein. Die Spülung sollte im Sitzen ohne Positionsveränderung mit der Hand oder dem Arm bedienbar sein. Berührungslose Spülungen dürfen sich nicht ungewollt auslösen.
  • Eine Rückenstütze in der Tiefe von 55 cm hinter der Vorderkante des WC-Beckens.
  • Eine Höhenverstellung oder eine Seitenverstellung für die WC-Keramik.  Siehe "Tipps: Höhenverstellbares bzw. seitenverstellbares WC einbauen".

Vorher-Nachher Lösungsbeispiel

Vorher-Nachher-Aufnahmen vom Badumbau

Das Bad erhielt ein WC mit 70 cm Ausladung und rollstuhlgerechte Bewegungsflächen.

© Barrierefrei Leben e.V.

Beispiele für barrierefrei nutzbare WCs mit einer rollstuhlgerechten Ausladung von 70 cm

WCs mit 700 mm Ausladung gibt es wandhängend und als Stand-WC.

Stützklappgriffe erleichtern das Umsetzen vom Rollstuhl

Wand- und Deckenkonstruktionen sollten mit ausreichender Tragkraft für Hebesystemen geplant werden

Transfer zum Toilettengang einer Person mit Wandlift

Für einen Wandlifter ist eine stabile Befestigung an einer Wand oder freistehenden Säule erforderlich.

© Handi-Move